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Pressemitteilung

Gesundheitsindustrie muss transformiert werden

Seeg. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) zum Thema „Gesundheitspolitik nach Corona“ wurde unter den Mitgliedern rege diskutiert. Wolfgang Seidler, der Kreissekretär der KAB, mahnte die derzeit herrschenden Fallpauschalen an, welche die Betrachtung der Behandlung zu sehr auf den Kostenfaktor lenke. „Wir brauchen im Gesundheitswesen wieder den Fokus auf den Patienten und die Menschen. Mittlerweile werde dies zum Teil erkannt und fließe zum Teil auch schon in Stellenausschreibungen ein“, so Seidler. Dem konnte der ÖDP Vorsitzende des Ortsverbandes Füssen/Altlandkreis Helmut Scheel und die anderen Teilnehmer nur zustimmen. Scheel dazu: „Wir müssen zwingend weg von der Lohn/Stückkostenbetrachtung in allen Bereichen in denen es um Menschen geht. Fallpauschalen sind nichts anderes und werden der individuellen Erkrankung nicht gerecht“. Die Folge der auf Kosten fixierten Betrachtung von Heilbehandlungen seien Krankenhausschließungen, auch im ländlichen Raum, und damit der Rückzug des Staates in der Daseinsvorsorge. „Straßen werden als Infrastrukturmaßnahmen gebaut und müssen keinen Gewinn abwerfen. Bei Krankenhäusern sei dies jedoch anders. Daran erkenne man die Bedeutung des Menschen in der großen Politik“, brachte Scheel es auf den Punkt.  „Und das Personal, speziell in der Pflege werde überlastet,“ ergänzte Seidler und fügte hinzu: „Die durchschnittliche Verweildauer in einem Pflegeberuf sind 8 Jahre, danach ist man ausgelaugt.“
Es wurde zudem über die regionale Bedeutung der Krankenhäuser gesprochen, wozu Kreisrat Otto Schrägle (ÖDP) seine Erfahrungen einbrachte: „Auch die Schließung des Krankenhauses in Marktoberdorf war eine Folge des Kostendrucks“. Alle waren sich einig, dass das Gesundheitswesen wieder deutlich mehr den Menschen in den Mittelpunkt stellen muss und nicht die Kosten. Nur so lasse sich eine gesunde Zukunft für das ganze Gesundheitssystem erreichen, wo nicht der Patient unter der Überforderung von Ärzten und Pflegenden zu leiden hat. „Jeder einzelne hat die Möglichkeit etwas zu Veränderungen beizutragen. Sei es durch ein Kreuz bei den Wahlen, politisches Engagement oder auch bei der Beteiligung an Petitionen und Volksbegehren“ gab Kreissekretär Seidler den Teilnehmern als Aufforderung sich zu engagieren für eine Verbesserung in der Gesundheitspolitik mit.

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