Pressemitteilung
Das Ende der Energiewende?
Auftaktveranstaltung der ÖDP- Ostallgäu
Beim ersten Vortragsabend der ÖDP-Ostallgäu/Kaufbeuren konnte Spitzenkandidat Roland Brunnhuber, neben zahlreichen Mitgliedern und Gästen, besonders den ehemaligen Bundesvorsitzenden und Kandidaten für die kommende Europawahl,
Professor Dr. Dr. Klaus Buchner begrüßen.
Nach der Vorstellung der Kreistagskandidaten für die kommende Kommunalwahl
stellte Professor Buchner die provokante Frage: „Wer regiert uns eigentlich?“ Anhand von Beispielen erläuterte er, welchen Einfluss die Lobby auch der Energiekonzerne auf die Politiker und politische Entscheidungen, ganz besonders in der EU, nimmt. Professor Buchner wies darauf hin, dass die ÖDP die einzige Partei in Deutschland sei, die keinerlei Firmenspenden annimmt und somit unbestechlich sei.
„Welche Ziele und Vereinbarungen hat die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag beschlossen?“, so die Frage von Professor Buchner. In erster Linie gehe es um eine Umverteilung der Subventionen.
Die Bundesregierung sieht nun die Nutzung der Kohle als „unverzichtbar“ an und fördert in Zukunft massiv den Ausbau der Kohleverstromung. Die Off-Shore Wind- kraft werde höher subventioniert als regionale Anlagen auf dem Land, was als Folge den Bau von riesigen Stromautobahnen notwendig mache. Zuletzt gäbe es im Koalitionsvertrag keinerlei steuerlichen Anreize mehr zum Energiesparen oder zur Gebäudeisolation. Andererseits werde die Förderung kleinerer regionaler Anlagen gekürzt, was den Bau von kommunalen Energiegenossenschaften erschwere. Damit lässt sich die Ausgangsfrage klar beantworten: Bei der Energiewende ist ein deutlicher Trend zurück zur alten Politik zu erkennen.
„Langfristig gibt es zu den erneuerbaren Energien auch aus Kostengründen keine Alternative, denn die Preise für Kohle und Gas werden in Zukunft steigen, erneuerbare Energie wird mit dem Fortschritt der Technik preiswerter, sofern sie nicht weiter mit zusätzlichen Steuern belastet wird. Erneuerbare Energien produzieren vor allem keine Klimagifte“, so Buchner. Auf die Frage, wie es mit der Energiewende weitergehe, nannte er vier Aspekte: Energiesparen auch durch bessere Wärmeisolierung, mehr dezentrale Kraft-Wärmekopplungsanlagen, Erreichung von besseren Wirkungs- graden vor allem bei Motoren und ein weiterer Ausbau von dezentraler erneuerbarer Energie verbunden mit der Suche nach sinnvolleren und preiswerteren Speichermöglichkeiten. Beim anschließenden Meinungsaustausch wiesen einige Zuhörer auf das neu gegründete Bündnis Bürgerenergie hin und betonten, dass man in Zukunft schon bei der Planung, aber auch bei der Finanzierung und beim Erlös von regenerativen Anlagen „die Bürger mehr ins Boot nehmen müsse“. Damit ließen sich viele Konflikte von vornherein vermeiden.